Frage: Ich übe Yoga, ich meditiere, trotzdem habe ich das Gefühl in der spirituellen Enwicklung stehen zu bleiben. Was soll ich tun?

Antwort: Diese Frage geht davon aus, dass du etwas tun kannst, ja? Schauen wir uns das genauer an. Wenn wir uns einbilden, dass wir unser Leben beherrschen sollten, führt das zur Sorge darüber, was wir für unsere Entwicklung tun sollen. Vor unseren Augen erscheinen Erfolg und Misserfolg, angenehme und unangenehme Gefühle. Wir finden uns in der stressvollen Situation, möglichst das eine zu erreichen und das andere zu vermeiden.


"Da lacht ja das Pferd"

Aber wenn du dir deine gegenwärtige Situation unvoreingenommen anschaust, kannst du entdecken, dass sie in Wirklichkeit nicht irgendwo eingekapselt und unabhängig existiert. Du kannst herausfinden, dass die Situation keine Grenze zu anderen Situationen besitzt. Deine Situationen und die von Millionen anderer Menschen beeinflussen sich gegenseitig. Auch deine eigene Reaktion auf eine Situation ist nicht unabhängig, sondern Ergebnis von deinen Prägungen und Erfahrungen. Und letzten Endes kannst du entdecken, dass deine gegenwärtige Situation die Gesamtheit aller Situationen ist, ja, dass es deine eigene Situation so gar nicht gibt. Du kannst entdecken, dass es nur die Totalität des jetzigen Augenblicks gibt und die jetzige Situation ein Ausdruck dieser einen Totalität ist. Darin ist auch deine Handlung oder Nicht-Handlung enthalten.

Die Frage "Was soll ich tun?" erweist sich schlussendlich als Trugschluss, weil das was getan werden soll, das Leben sowieso schon tut. Ob du dir den Kopf darüber zerbrichst oder nicht, spielt gar keine Rolle. Du kannst also entspannt weiter Yoga üben und meditieren, wenn es dir gut tut. Beobachte was das Leben für dich bereit hält und lehne nichts ab, auch keine Zweifel an dem was du tust. Deine Situation wird sich weiter entwickeln. Denn eines ist sicher: so etwas wie Stillstand kennt das Leben nicht.



Kommentare