Frage: Was sind Träume? Von wo kommen sie?

Antwort: Diese Frage können wir von zwei Seiten beantworten. Die geläufigste Antwort aus der relativen Ebene der Persönlichkeit kennst du sicher. Es sind Reste unverarbeiteter Erlebnisse, psychische Inhalte aus dem Unterbewusstsein. In der Nacht, wenn keine Wahrnehmungen stattfinden, werden vorhandene Erfahrungen mit den neuen integriert. Es entstehen leicht angepasste Denk- und Handlungsstrategien.
Interessant ist, dass je mehr Achtsamkeit ein Mensch im Wachbewusstsein entwickelt, desto weniger träumt er im Schlafbewusstsein. Das bedeutet tiefere Erholung im Schlaf oder weniger Schlafzeit. Was ist Achtsamkeit? Kurz zusammengefasst ist Achtsamkeit sich nicht in Gedanken oder der äusseren Welt zu verlieren. Es gibt verschiedene Stufen von Achtsamkeit auf die ich hier nicht eingehe.
Es scheint, dass achtsame Menschen Situationen weniger beurteilen und Erlebnisse daher sofort integrieren können. Bei negativen Beurteilungen einer Situation kommen natürlich auch sofort negative Emotionen zum Vorschein. Und weil die meisten Menschen diese unterdrücken, müssen diese Emotionen dann in der Nacht gelebt und verarbeitet werden. Die Unterdrückungsmechanismen wirken im Schlaf nicht. Das ist schwere Arbeit und dementsprechend erschöpft ist man am Morgen, wenn man die ganze Nacht träumte.


Es gibt auch eine andere Form von Träumen. Aus der absoluten Ebene des Selbst nenne ich sie die visionären Träume. Sie sind nicht mit negativen Emotionen verbunden, sind sehr intensiv, farbig und wir erinnern uns am Morgen an jedes Detail. Ihre Gefühlsbasis ist Frieden, Glück und Liebe. Eigenschaften wie wir sie aus der tiefen Meditation kennen. Sie sind selten anzutreffen und drücken den kreativen Teil des Selbst während dem Schlaf aus.
Während die Träume der relativen Ebene aus dem Unbewussten kommen, kommen die aus der absoluten aus dem Selbst. (Das Selbst ist reines Bewusstsein.) Aus der stillen, unbewegten Tiefe des Selbst schöpft es in kreativer Art und Weise eine Traumrealität von visionärer Grösse.
Das gleiche macht Bewusstsein auch im Tagesbewustsein. Es schöpft dann eine Wachrealität. Traum- und Wachrealität unterscheiden sich so gesehen nur minimal. Es herrschen leicht andere Gesetzmässigkeiten. Beide Realitäten finden im Bewusstsein statt. Sie sind nichts anderes als Bewusstsein, dass sich entscheidet in spielerischer Art und Weise sich in einer unendlichen Vielfalt von Erfahrungen auszudrücken.

Um die Antwort auf die Frage zusammenzufassen: Was sind Träume? Bewusstsein. Von wo kommen sie? Bewusstsein. Höre ich die Frage jetzt in dir: "Was ist Bewusstsein?"


Kommentare